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Innovationen im Gesundheitswesen: Einblick in den Post-Case beim SEF.NextGen-Camp

Am SEF.NextGen Frühlingscamp tauchten 20 junge Erwachsene in die Welt des Unternehmertums ein und setzten sich mit kniffligen, realistischen Cases auseinander – darunter einen der Post. In einer intensiven Woche voller Workshops und Diskussionen entwickelten sie kreative Lösungen, die das Gesundheitswesen durch Digitalisierung revolutionieren könnten. Wie? Das verraten wir Ihnen.

Carmen Fusco

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Teilnehmende des SEF.NextGen Camp

Vom 15. bis 19. April 2024 fand das inspirierende SEF.NextGen Frühlingscamp mit jungen, mutigen, neugierigen und unternehmerischen Talenten der Generation Z aus der ganzen Schweiz statt. Ihr Potenzial hat das Swiss Economic Forum (SEF) längst erkannt und organisiert deshalb schon seit einigen Jahren die SEF.NextGen-Camps, mit je einem Event im Frühling und im Herbst. Das diesjährige Frühlingscamp fand auf der Mörlialp im Kanton Obwalden statt. Rund 20 junge Erwachsene tauchten in die spannende Welt des Unternehmertums ein und setzten sich mit realistischen Cases der Alpiq, des SCB und der Post, die das Projekt seit vier Jahren als Key-Partnerin unterstützt, auseinander.

«Es brauchte Mut, sich ohne Vorwissen und mit nur wenig Infos auf die Woche einzulassen. Wir mussten unsere Komfortzone verlassen und dem Team blind vertrauen. Dies zahlte sich aber sowas von aus und ich zähle die SEF.NextGen-Woche zu einer meiner spannendsten Erfahrungen», blickt Teilnehmerin Aliena zurück.

Aliena Schweizer, Teilnehmerin des SEF.NextGen-Camp.
Aliena Schweizer, Teilnehmerin des SEF.NextGen-Camp.

Der Fahrplan für kreative Lösungen 

Um die Cases zu lösen, wendeten die Teilnehmenden die Design-Thinking-Methode an. Der Prozess umfasst mehrere Phasen, bei denen Teams immer wieder zum Problemverständnis zurückkehren können, um Lösungen kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.

Noahs Erfahrung illustriert den iterativen Charakter der Methode perfekt. Er betont, wie wichtig es war, die Ideen fortlaufend zu hinterfragen und Feedback zu integrieren: «Wir mussten unsere anfangs gute Idee kurz vor dem Pitch nochmals anpassen, um sie zu verbessern. Diese ständige Reflexion und kritische Bewertung der Kritikpunkte führte uns zu einem spannenden neuen Feature.»

Teilnehmer Noah Siegwart präsentiert erste Gedanken der Gruppe.
Teilnehmer Noah Siegwart präsentiert erste Gedanken der Gruppe.

Der diesjährige Case der Post fokussierte sich darauf, was die jungen Menschen sich in einer Gesundheits-App wünschen – ein Thema von hoher Relevanz. Die kreativen Köpfe wurden herausgefordert, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch realisierbar sind, sondern auch echten Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer bieten.

Der Case: Die Gesundheits-App für die Schweiz

Tagtäglich und mit einer Selbstverständlichkeit nutzen wir unser Smartphone: Wir bleiben in Kontakt mit unseren Liebsten, buchen ein Zugticket, bezahlen unsere Rechnungen oder gehen auf virtuelle Shopping-Tour. Doch wie sieht es aus, wenn es um die eigene Gesundheit geht? Das wollte die Post von den Jungen erfahren und warf darum die Frage in die Runde, was eine App zum Thema Gesundheit beinhalten muss, damit sie von jungen Erwachsenen ab 18 Jahren genutzt wird. In einem ersten Schritt soll die App den Zugang zum elektronischen Patientendossier (EPD), also unter anderem zu medizinischen Dokumenten vereinfachen, und in einem nächsten Schritt werden weitere Anwendungsfälle und Daten rund um das EPD und die persönliche Gesundheit ergänzt.

So ganz einfach ist das aber nicht, wie Marco bestätigt: «Die grösste Herausforderung lag darin, die Problemstellung aus Kundensicht zu identifizieren. Die Post hat sich das Ziel gesteckt, durch Mehrwert die Generation Z auf die App zu bringen und zu halten. Doch es war nicht einfach, die spezifischen Pain Points zu identifizieren, die diese App für junge Nutzerinnen und Nutzer wirklich lösen sollte.»

Teilnehmer Marco Herrmann arbeitet konzentriert am Post-Case
Teilnehmer Marco Herrmann arbeitet konzentriert am Post-Case

Die Visionen der Jungen für ein digitalisiertes Gesundheitswesen

Die jungen Erwachsenen hatten klare Vorstellungen davon, wie das Gesundheitswesen der Zukunft aussehen könnte. Noah beschreibt: «Ich sehe ein effizienteres und einfacheres Gesundheitssystem, das durch Digitalisierung unterstützt wird. Die Gesundheits-App der Post könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem sie unkomplizierten Zugriff auf Gesundheitsdokumente bietet und die Interaktion mit Fachleuten vereinfacht.»

Marco hingegen sieht die Zukunft des Gesundheitswesens als stark vernetzte, plattformbasierte Umgebung, in der Ärztinnen und Ärzte und Patientinnen und Patienten mühelos miteinander interagieren. Zusätzlich minimiert die Digitalisierung bürokratische Verzögerungen und Innovationen wie Telemedizin und künstliche Intelligenz (KI) verbessern global den Zugang zur medizinischen Versorgung. Er erwartet, dass KI zunehmend Diagnosen stellt und Operationen durch Roboter erleichtert werden, wobei auch Fernoperationen immer häufiger werden.

Noah fügt hinzu: «Ich denke auch, dass KI irgendwann Einfluss auf das Gesundheitssystem haben wird. Diagnosen können schneller und sicherer gestellt werden, indem beispielsweise Muster abgeglichen werden. Bis wir jedoch so weit sind, wird es meiner Meinung nach noch eine Weile dauern – nicht zuletzt aufgrund der Gesetzgebung.»

Aliena teilt ihre Perspektive als ehemalige Fachkraft im Gesundheitswesen: «Ich kann mir vorstellen, dass das Fehlen von Zeit, Personal und Ressourcen dazu führen könnte, dass diverse Aufgaben automatisiert und durch eine Art Roboter übernommen werden. Persönlich stelle ich mir dies aber als sehr schwierig vor. Es bedarf gezielter Planung und Organisation – dabei darf der Mensch aber nicht vergessen werden.»

Die Rolle der Post

Seit 175 Jahren transportiert die Post Waren und Informationen sicher und zuverlässig. Diese Kernkompetenz setzt sie im Gesundheitswesen ein und trägt so dazu bei, diesen wichtigen Lebensbereich für die Schweizer Bevölkerung ins digitale Zeitalter zu bringen. Die Post ist überzeugt, dass ein digitalisiertes Gesundheitswesen und das elektronische Patientendossier (EPD) zu einer fortschrittlichen Schweiz gehören. Mit der IT-Infrastruktur für das EPD stellt sie die Basis dafür zur Verfügung. Aktuell entwickelt die Post eine App, die den Zugang für Menschen zu ihren Gesundheitsdaten aus dem EPD, angereichert mit weiteren Gesundheitsdaten und Anwendungsfällen in der Zukunft, erleichtern soll. Die wertvollen Ideen und Feedbacks der Jungen werden im Prozess berücksichtigt und integriert.

Pack auch du deine Chance und melde dich für das nächste SEF.NextGen-Camp an!

Das SEF.NextGen HerbstcampTarget not accessible findet vom 9. bis 13. September 2024 im Kanton Bern statt. Bist du offen, neugierig, experimentierfreudig und mindestens 18 Jahre jung? Dann sichere dir einen der heissbegehrten Plätze.

verfasst von

Carmen Fusco